Jaya the Cat
Support: Piñata Protest
- Location:
- Saal
- Mit Kulturticket 10 € ermäßigt
Roots-Reggae, Ska, Punkrock: Die drei Hauptzutaten des Cocktails, den Jaya The
Cat auch auf ihrem am 17. November erscheinenden neuen Album „A Good Day For
The Damned“ zusammenmischen, rufen normalerweise eher Bilder von sonnigen
Stränden, der coolen Lockerheit Kaliforniens oder zumindest dem schwülen Dunst
Floridas vor das geistige Auge. Umso erstaunlicher, dass die Band um Mastermind
und Frontmann Geoff Lagadec und Schlagzeuger David Germain ihren Ursprung im
klimatisch eher milden Boston hat. Dass Jaya The Cat sich hingegen 2003 die
europäische Metropole Amsterdam als neues Hauptquartier aussuchen und ihre
cremige Sound-Mische von dort aus auf bislang vier Alben an das Partyvolk bringen,
passt so gut zusammen wie Piña Colada und karibische Sonne.
Dabei sollte man allerdings nicht meinen, dass sich die Band allzu stark von dem
zurückgelehnten Flair der holländischen Hauptstadt hat inspirieren lassen. Denn wer
eine vergleichbar explosive, wandlungsfähige und dynamische Live-Band aus dem
Skapunk-Sektor sucht, sollte eine Lupe im Gepäck haben – hunderte von Shows
zwischen ausverkauften Headliner-Touren, Support-Slots für Bands wie die
Beatsteaks, Less Than Jake oder Sublime und prestigeträchtigen Festivalauftritten
auf dem Ruhrpott Rodeo, dem Pukkelpop und dem Lowlands sind Beweis genug für
die musikalische Feuerkraft des Quartetts.
Auf dem Nachfolger zum 2012 erschienenen, programmatisch betitelten „The New
International Sound Of Hedonism“ zeigen sich Jaya The Cat nicht nur sommerlich
smooth, sondern auch mit klarer Kante und politisch motiviert. Die wechselnden
Anteile aus krachigem Punkrock, rootsigen Classic-Reggae-Licks und energetischem
Ska auf dem innerhalb nur eines Monats in Berlin aufgenommenen Album ergänzen
Lagadec und seine Partygemeinde um Versatzstücke aus Blues, Soul, Dub,
Dancehall und HipHop. Hauptsache das Ergebnis ist laut, hat Drive und macht auf
jeder Party eine gut groovende Figur. Mit ihrer stilistischen Vielgliedrigkeit schaffen
es die Wahl-Holländer letztlich auch, ewige Nörgler und Genre-Puristen mindestens
zum Mitwippen zu bewegen – wenn nicht sogar zum ausgelassenen Skanking oder
Runden drehen im Pit. Herzschmerz, Liebe, Politik, Irrsinn, Optimismus: „A Good
Day For The Damned“ hat alles, was man sich von einer treibenden, bewegenden
Skapunk-Platte wünschen könnte.