Einheit macht stark. Ein feministisches Street Art-Wandbild für Göttingen
Einheit macht stark. Ein feministisches Street Art-Wandbild für Göttingen
Im Madrider Stadtteil La Concepción ist 2018 mit Hilfe von Künstler*innen ein feministisches Wandgemälde entstanden. Eine solche Frauenporträt-Wand gibt es jetzt auch in Göttingen! Erschaffen von Künstler*innen der musa und Schüler*innen vom OHG.
Im Madrider Stadtteil La Concepción ist 2018 mit Hilfe von Künstler*innen ein feministisches Wandgemälde entstanden. Eine solche Frauenporträt-Wand gibt es jetzt auch in Göttingen! Erschaffen von Künstler*innen der musa und Schüler*innen vom OHG.
Im Madrider Stadtteil La Concepción ist 2018 mit Beteiligung von Bewohner*innen und unter Anleitung professioneller Künstler*innen ein feministisches Wandgemälde entstanden, das die Porträts von Frauen zeigt, z.B. von Nina Simone, Frida Kahlo und Chimamanda Ngozi Adichie - aber auch von weniger oder lokal bekannten Frauen. Das Wandgemälde wurde seitdem mehrfach beschädigt, immer wieder restauriert und in anderen Städten reproduziert.
Auch Göttingen ist nun Teil dieses Städte-Netzwerks geworden und zeigt damit, dass sich Menschen im Einsatz für die Gleichstellung von Frauen nicht durch Vandalismus aufhalten lassen - ganz im Gegenteil: Die Wände mit Frauen-Murals verbreiten sich in Europa.
Die künstlerische Leitung haben Graffiti-Künstlerin Agatha Czarny, die Kunst-Lehrerin Inga Ritter und die Künstlerin Patricia Saavedra, die sowohl in Göttingen als auch Madrid zuhause ist und die Idee zu diesem Projekt hatte.
In Göttingen hat die Stadt für das Projekt die rückseitige Mauer der ehemaligen JVA zur Verfügung gestellt. Ein echter Glücksgriff, weil das Mural sich sehr gut in die Umgebung einfügt und das ganze Projekt samt Team mit offenen Armen vom Forum Waageplatzviertel und der OM10 empfangen wurde.
Umgesetzt wurde das Projekt in Göttingen von den Künstlerinnen zusammen mit einem Kunst-Kurs vom Otto-Hahn-Gymnasium. Unter der Leitung der beiden Künstlerinnen und der Kunstlehrerin Inga Ritter haben sich die Schüler*innen mit der Entstehung des Wandgemäldes in Madrid auseinandergesetzt. Kurz nach den Ferien haben alle Schüler*innen jeweils eine Frau vorgestellt, die für sie selbst prägend war. Danach wurden in einem demokratischen Abstimmungsprozess Frauen für die Wand ausgewählt. In Stil und Farbgebung folgt das Bild dem ursprünglichen Wandgemälde in Madrid, so dass es - auch durch die Übernahme einiger Porträts aus Madrid - einen Wiedererkennungseffekt gibt.
Nach der Vorbereitung der Wand durch die Künstlerinnen fanden am 23.05. und 24.05. die beiden Projekttage statt, an denen die Schüler*innen die Porträts gestaltet haben.
Das fertige Wandgemälde wurde am 30. Juni 2023 ab 18.00 Uhr öffentlich eingeweiht und präsentiert. Unter anderem mit Grußworten der Sozial- und Kulturdezernentin Anja Krause und der Schulleiterin vom OHG, Rita Engels. Außerdem konnten Dosentürme der Gender-Ungerechtigkeiten zum Einsturz gebracht und T-Shirts mit Frauen-Porträts besprüht werden. Und auf der kleinen Open Air Bühne sorgte während der ganzen Zeit FIORA mit ihrer Band für Stimmung auf dem Waageplatz. Ein tolles Fest und ein bleibendes Kunstwerk, das die Leistungen von Frauen würdigt, ohne sie auf einen Sockel heben zu wollen.
Hier geht es zur Video-Dokumentation des Projekts:
Und hier einige Kurzporträts der dargestellten Frauen mit einem aktuellen Bezug zur Gleichstellung in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen.
Links zur internationalen Presse:
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/streit-um-frauen-wandegemaelde-in-madrid-17168265.html
https://www.theguardian.com/world/2021/jan/25/mural-madrid-women-spain-culture-wars-vox
https://heritagetribune.eu/de/spain/how-a-wall-painting-in-madrid-unified-a-neighbourhood/
Ein Projekt von:
musa – Das Kulturzentrum
in Kooperation mit dem Otto-Hahn-Gymnasium
GEFÖRDERT VON: