Murals für die Weststadt (beendet)
Murals für die Weststadt (beendet)
oder Street Art im Riesenformat. Die Weststadt ist ein Quartier, das mehr Zusammenhalt und Farbe gebrauchen kann. Vier Bildende Künstler*innen gestalten vier Hausfassaden. Nr. 3 der Reihe WESTSTADT HOCH 25
oder Street Art im Riesenformat. Die Weststadt ist ein Quartier, das mehr Zusammenhalt und Farbe gebrauchen kann. Vier Bildende Künstler*innen gestalten vier Hausfassaden. Nr. 3 der Reihe WESTSTADT HOCH 25
Murals für die Weststadt
oder Street Art im Riesenformat
Die ersten beiden Fassaden sind in 2021 entstanden: Während im Rosmarinweg 22-24 Gesichter der Menschen aus der Nachbarschaft von der Wand blicken, gestaltet in der Pfalz-Grona-Breite 12 Patricia Saavedras Kunstfigur RaMona selbst die Wand.
In der ersten Jahreshälfte 2022 sind auch die Fassaden im Königsstieg 87, gestaltet von Agatha Czarny und Dennis Mau, und im Rosenwinkel 47, gestaltet von Käff, fertig geworden. Czarny und Mau haben sich die Verschmutzung der Ozeane und deren Verursacher zum Thema genommen, Käff geht es bei seinem Mural im Rosenwinkel darum Grenzen zu überwinden. Migration, Flucht, Abschiebung - es gibt wohl keine Straße in Göttingen, in der diese Themen präsenter sind.
Am Sonntag, dem 15.05.22 wurde zum Abschluss ein großes Nachbarschaftsfest in den Gärten und auf den Grünflächen bei den Häusern gefeiert. Alle Anwohner*innen konnten ihre Gartentische und -stühle herausholen. Beim gemütlichen Beisammensitzen konnte über die Fassadenkunstwerke und natürlich über alles andere geplaudert oder gefachsimpelt werden, die Künstler*innen waren an "ihrer" Fassade dabei. Wer wollte, konnte auf einen Stadtteilspaziergang zu allen Murals mitkommen. An der Fassade Pfalz-Grona-Breite-Breite 12 fand außerdem eine Siebdruck-Aktion statt: Fassaden-Künstlerin Patricia Saavedra und Siebdruck-Künstlerin Anneke Neumann aus dem Atelier No. 9 in der musa haben Ameisen, die wuseligen kleinen Hilfskräfte von RaMona, auf mitgebrachte Materialien (Papier, Pappe, T-Shirts, Beutel, Taschen etc.) von Bewohner*innen gedruckt.
Zum Hintergrund: Entstanden ist die Idee zum Projekt im Winter 2021, in der Zeit des zweiten Lockdowns. Besonders in dieser Zeit, in der die Vereinzelung das einzig wirksame Mittel gegen Corona schien, sollten bunte Fassaden ein Lichtblick in der Tristesse des Alltags sein. Vier Häuserfassaden in der Weststadt sollten von vier Künstler*innen gestaltet werden. Das Thema ist „Zusammenhalt“, die Techniken reichen von Graffiti über Portraitmalerei und Schablonen-Graffitis bis hin zu großen Wandgemälden. Aus Gesprächen mit Bewohner*innen werden Ideen und Motive entwickelt.
In Göttingen sind diese „Murals“, die legale und großformatige Form der Street-Art-Kultur, kaum zu finden, aber wir hoffen, dass sich das mit diesem Projekt ändert. Wohnungs- und Baugesellschaften, Immobilienfirmen, Fabrikeigentümer*innen und Stadtplanung können dazu beitragen, dass sich ein Quartier mit sozialen Problemen in eine Freiluft-Kunstgalerie verwandelt: kostenlos, barrierefrei und nicht zuletzt coronaregelkonform.
Murals sind außerdem häufig die Vorboten für eine junge Kunstszene, die sich in schwierigen Vierteln ansiedelt und die Initialzündung in Richtung Wandel geben kann.
Ein solches Viertel will auch die Weststadt in Göttingen werden. Allerdings benötigt die Kunst- und Kulturszene im Moment Unterstützung auf allen Ebenen, um sichtbar zu bleiben, den Glauben an den eigenen Wert zu behalten und ihre Bedeutung für den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu unterstreichen.
Gefördert von: Susanne und Gerd Litfin Stiftung, Landesverband Soziokultur Niedersachsen, Stiftung Niedersachsen, Göttinger Kulturstiftung, Stadt Göttingen
Dieses Projekt ist Teil der 25-teiligen Jubiläumsreihe "WESTSTADT HOCH 25". Anlass ist die 25-jährige Zusammenarbeit der Stadtteilrunde Weststadtkonferenz.
Patricia Saavedra bei Instagram
GT 05.10.21 Mural Patricia Saavedra